Eichen zunehmend von Prachtkäfern bedroht

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LWF/Fordaq
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Der zunehmende Befall durch den Zweipunktigen Eichenprachtkäfer bereitet Forstpraxis und Forstwissenschaft, aber auch der Landschaftspflege zunehmend Sorgen. Um den Befall durch den wärmeliebenden Käfer zu erkennen und Schäden eingrenzen zu können, hat die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) in Freising-Weihenstephan ein Faltblatt zu Befallsdiagnose, Vorbeugung und fachgerechten Gegenmaßnahmen herausgegeben.

Prachtkäfer treten immer wieder als Forstschädlinge in Erscheinung, üblicherweise wenn die Bäume bereits durch ungünstige Witterungseinflüsse, Pilzbefall oder Fraß anderer Forstinsekten vorgeschädigt sind. Von allen in hiesigen Breiten bislang bekannten Prachtkäferarten besitzt der Zweipunktige Eichenprachtkäfer Agrilus biguttatus Fabr. das höchste Schadpotenzial und gewinnt im Zuge der Klimaerwärmung zunehmend an Bedeutung. Der in ganz Europa heimische Käfer tritt bevorzugt in lichten Eichen- und Eichenmischwäldern auf und befällt Stiel- und Traubeneichen aller Altersklassen, vorwiegend aber stärkere Bäume. Im Zuge des Klimawandels gewinnt die wärmeliebende Käferart zunehmend an Bedeutung im Zusammenhang mit Absterbeerscheinungen der Eiche.

Die Schäden werden nur durch die Larven verursacht, die unter der Rinde zickzackförmig gewundene Gänge anlegen. Der quer zur Faserrichtung verlaufende Larvenfraß unterbindet den Strom von Wasser und Nährstoffen und die Bäume sterben ab. Der Reifungsfraß der erwachsenen Käfer an den Blättern im Kronenraum dagegen verursacht keine nennenswerten Schäden.

Die Diagnose und der Umgang mit Prachtkäferbefall ist auch für Fachleute nicht einfach und erfordert eine intensive Beobachtung der gefährdeten Wälder. Deshalb haben Forstwissenschaftler und Waldschutzexperten der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) das dafür nötige Know-how für Forstpraktiker und sonstige Verantwortliche zusammengetragen und in ein handliches Faltblatt gepackt.

Besonderes Augenmerk ist demnach vor allem auf den allgemeinen Vitalitätszustand des betroffenen Bestandes zu richten. Da eine frühe Befallsdiagnose kaum möglich ist, empfiehlt es sich, "Verdachtsbäume" zu markieren und deren weitere Entwicklung genau zu beobachten. "Wichtig ist die ganzheitliche Gesunderhaltung der Wälder" so Dr. Peter Pröbstle, Leiter der LWF und Herausgeber der aktuellen Handreichung. "Zum Beispiel durch standortgerechten Waldbau mit Mischbaumarten wie die schattenertragenden Baumarten Buche oder Hainbuche."

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